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Tiny House barrierefrei: Wohnen mit Freiheit und Zugänglichkeit

Die Faszination für ein Tiny House als kompaktes und minimalistisches Zuhause wächst stetig. Doch wie sieht es aus, wenn man spezielle Anforderungen aufgrund einer körperlichen Einschränkung oder Behinderung hat? Hier kommt das barrierefreie Tiny House ins Spiel, das die Vorteile eines Tiny Houses mit Zugänglichkeit und Funktionalität für Menschen mit körperlichen Einschränkungen vereint.

Fotos: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger, auch Header

DEFINITION UND KONZEPT VOM TINY HOUSE

Ursprünglich entstammen Tiny Houses aus dem sogenannten Tiny House Movement oder auch Small House Movement. Dabei handelt es sich um eine gesellschaftliche Bewegung in den USA. Diese propagiert das Leben in kleinen Häusern, etwa aus einem Umweltbewusstsein heraus. Gleichzeitig richten sich Minihäuser an Menschen mit einem geringen Einkommen. Tiny Houses umfassen grundsätzlich einen Wohnraum bis zu 110 m2 und verfügen dabei in der Regel über 15 bis 45 m2 Nutzfläche.

Die Ausstattung ist recht überschaubar: Ein Tiny House verfügt über eine Küche oder eine Küchenzeile, ein Bad- sowie einen Schlafbereich. Deshalb benötigen auch Minihäuser einen Anschluss an die Ver- sowie Entsorgung, wie Strom, Wasser und Abwasser. Ursprünglich in den USA entstanden, ist die Tiny House-Bewegung inzwischen in Deutschland angekommen. Als Vorläufer betrachtet man in Deutschland den ausgebauten Bauwagen – vielen sicherlich durch Peter Lustig in Löwenzahn bekannt.

MINIHAUS: RICHTIGE PLANUNG UND DESIGN

Mobil oder fest verbaut? Die Wahl des Standorts für ein Tiny House ist von großer Bedeutung. Prüfen Sie die baurechtlichen Vorschriften und Zoneneinteilungen, um sicherzustellen, dass Tiny Houses dort erlaubt sind. Bei Mietgrundstücken informieren Sie sich über Mietbedingungen und eventuelle Einschränkungen bevor Sie mit der Planung eines Tiny Houses beginnen.

WIE KANN DER BEGRENZTE RAUM OPTIMAL GENUTZT WERDEN?

Die Optimierung des begrenzten Raums im Inneren eines Tiny Houses erfordert sorgfältige Planung und Kreativität. Intelligente Aufbewahrungslösungen sind entscheidend, um jeden Quadratzentimeter zu nutzen. Denken Sie an platzsparende Möbel wie ausziehbare Betten, klappbare Tische und multifunktionale Einrichtungsgegenstände. Ein gut durchdachtes Raumkonzept, das verschiedene Zonen für Schlafen, Essen, Arbeiten und Entspannen vorsieht, ermöglicht eine effiziente Nutzung des begrenzten Platzes. Dies ist insbesondere bei barrierefreien Tiny Houses wichtig.

OPTIMALER GRUNDRISS IM TINY HOUSE

Die passende Raumaufteilung hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Ein offenes Konzept trägt dazu bei, den Raum größer und luftiger wirken zu lassen. Eine gut geplante Küchenzeile und ein multifunktionales Badezimmer nutzen den begrenzten Platz effizient. Es ist ratsam, verschiedene Grundrisse zu untersuchen und sich von anderen Tiny-House Umsetzungen inspirieren zu lassen, um die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

INNENAUSSTATTUNG UND MÖBEL

Die Innenausstattung eines Tiny Houses erfordert eine innovative Herangehensweise, um den begrenzten Raum bestmöglich zu nutzen. Hier sind drei Beispiele für kreative Lösungen und intelligente Aufbewahrungslösungen, die Ihnen helfen, den Wohnraum zu maximieren:

  • Multifunktionale Möbel: Planen Sie mit Möbelstücken, die mehrere Zwecke erfüllen. Ein Schlafsofa beispielsweise dient tagsüber als Sitzgelegenheit und verwandelt sich nachts in ein komfortables Bett. Ein ausziehbarer Esstisch bietet Platz für mehrere Personen, wenn Gäste zu Besuch sind, und lässt sich bei Bedarf wieder verkleinern, um Platz zu sparen.
  • Versteckte Aufbewahrung: Schaffen Sie versteckte Stauräume, um den Wohnraum aufgeräumt und organisiert zu halten. Unterbettkästen bieten Platz für Bettwäsche und saisonale Kleidung. Integrieren Sie Schubladen in Treppenstufen oder Podeste, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Bauen Sie Wandschränke ein, um Haushaltsgeräte, Reinigungsmittel und andere Gegenstände zu verstauen.
  • Vertikaler Stauraum: Nutzen Sie die vertikale Fläche des Tiny Houses mit Regalen oder Schränken optimal aus. Verwenden Sie Aufbewahrungssysteme, die sich an den Wänden befestigen lassen, um Bücher, Geschirr, Kleidung und andere Gegenstände zu verstauen. Hängende Aufbewahrungstaschen an der Rückseite von Türen bieten zusätzlichen Stauraum.

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

NACHHALTIGKEIT UND ENERGIEEFFIZIENZ IM MINIHAUS

Das Minihaus vereint viele Vorteile: Weniger Platz bedeutet mehr Nachhaltigkeit. Durch die Integration umweltfreundlicher Elemente schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern Sie senken auch die Energiekosten der Nutzenden langfristig. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie das Tiny House energieeffizient planen können:

Erneuerbare Energien im Tiny House

Installieren Sie Solarmodule auf dem Dach, um Strom zu erzeugen und die elektrischen Geräte zu betreiben. Mit einem Batteriespeichersystem speichern Nutzende überschüssige Energie und nutzen sie, wenn die Sonne nicht scheint. Solarenergie lässt sich auch zur Erwärmung von Wasser für Dusche und Waschbecken verwenden.

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

Effiziente Heiz- und Kühlsysteme

Wählen Sie energieeffiziente Heiz- und Kühlsysteme, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Eine Wärmepumpe ist sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen einsetzbar und ist eine effiziente Alternative zu herkömmlichen Heiz- und Kühlsystemen. Eine Fußbodenheizung kann ebenfalls eine energiesparende Option sein, um den Wohnraum zu beheizen.

Isolierung und Abdichtung

Eine gute Wärmedämmung ist entscheidend, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Verwenden Sie hochwertige Dämmmaterialien in Wänden, Dach und Boden, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine gute Abdichtung der Fenster und Türen hilft ebenfalls, Energie zu sparen und das Tiny House effizient zu halten.

WASSEREFFIZIENZ

Installieren Sie wassersparende Armaturen wie Duschköpfe und Wasserhähne mit niedrigem Durchfluss, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Nutzen Sie Regenwassersammlungssysteme, um Regenwasser für die Bewässerung von Pflanzen oder die Toilettenspülung zu verwenden.

INFRASTRUKTUR UND VERSORGUNG: FÜR EIN KOMFORTABLES WOHNEN IM TINY HOUSE 

Die richtige Planung der Infrastruktur und Versorgung ist entscheidend, um ein komfortables Wohnen im Tiny House zu ermöglichen. Hier sind einige wichtige Aspekte zu beachten:

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

DER WASSERANSCHLUSS

Ein Tiny House benötigt einen Wasseranschluss, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Dies kann entweder über eine Anbindung an das öffentliche Wassernetz erfolgen, sofern verfügbar, oder durch die Nutzung alternativer Wasserquellen wie Brunnen oder Regenwassersammlungssysteme. Berücksichtigen Sie bei der Planung die örtlichen Vorschriften und Richtlinien, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Genehmigungen und Anschlüsse ordnungsgemäß durchgeführt werden.

STROMANSCHLUSS

Ein zuverlässiger Stromanschluss ist unerlässlich, um die Elektrizitätsversorgung im barrierefreien Tiny House zu gewährleisten. Dies kann durch den Anschluss an das öffentliche Stromnetz erfolgen. Alternativ lassen sich auch Solarpanels in Kombination mit Batteriespeichersystemen verwenden, um eine autarke Energieversorgung zu ermöglichen. Beachten Sie bei der Planung die spezifischen Strombedürfnisse des Tiny Houses, um zu gewährleisten, dass ausreichend Stromkapazität vorhanden ist.

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

Abwasserentsorgung

Das Abwassermanagement ist ein wichtiger Aspekt beim Bau eines barrierefreien Tiny Houses. Eine Möglichkeit ist der Anschluss an das öffentliche Abwassersystem, sofern verfügbar. Alternativ kann ein dezentrales Abwassersystem wie eine Klärgrube oder eine biologische Kleinkläranlage erforderlich sein. Die Planung und Installation solcher Systeme sollte in Übereinstimmung mit den örtlichen Vorschriften und Umweltstandards erfolgen.

Sanitär- und Kücheninfrastruktur

Bei der Planung des Sanitärbereichs ist es wichtig, effiziente Lösungen zu finden, um den begrenzten Platz optimal zu nutzen. Setzen Sie deshalb auf Sanitäreinrichtungen wie platzsparende Toiletten und Duschen. Wassersparende Armaturen und Toilettenspülungen sind ebenfalls empfehlenswert, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Für die Küche sind kleine und funktionale Geräte sowie effiziente Spülsysteme empfehlenswert, um den Komfort und die Funktionalität zu gewährleisten.

Elektroinfrastruktur

Die Elektroinstallation im Tiny House erfordert eine sorgfältige Planung, um eine sichere und effiziente Nutzung zu ermöglichen. Die Platzierung von Steckdosen, Schaltern und Beleuchtung sollte gut durchdacht sein, um den Raum bestmöglich zu nutzen. Die Verwendung von energiesparenden LED-Leuchten ist ratsam, um den Stromverbrauch zu minimieren.

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

TINY HOUSE ALTERSGERECHT MIT GROSSER GRUNDFLÄCHE

Nicht nur für das altersgerechte Wohnen ist es wichtig, barrierefreie Aspekte in einem Haus zu berücksichtigen. Bereits in jüngeren Jahren ist es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen. Insbesondere, wenn eine langfristige Nutzung des Tiny Houses angedacht ist. Um zusätzlichen Platz zu gewinnen, verfügen einige Tiny Houses über eine zweite Ebene. Um das Tiny House barrierefrei zu gestalten, fällt diese Variante allerdings raus. Alle Räume befinden sich auf nur einer Ebene – und das möglichst auf einer großen Grundfläche. Sehr kleine Minihäuser von gerade einmal 15 bis 20 qm eignen sich nicht für eine barrierefreie Gestaltung.

TINY HOUSE BARREIREFREI NACH DIN 18040 

Die wichtigste Frage: Möchten die BewohnerInnen mobil sein, so ist die Grundfläche des Tiny Houses sehr kompakt zu planen, um die Mobilität auf einem Trailer zu ermöglichen. Oder soll es fest auf einem Grundstück stehen? Die Barrierefreiheit in Wohnungen ist durch die DIN 18040-2 geregelt und gilt für alle Häuser und Wohnungen.

Berücksichtigen Sie bei der Planung eines Tiny Houses nur einzelne Aspekte der DIN-Norm, so spricht man von einem altersgerechten oder barrierearmen Tiny House. An ein barrierefreies Haus stellt die DIN 18040 einige weitere Anforderungen. So müssen Räume ohne Schwellen zu erreichen sein. Außerdem benötigen Rollstuhlnutzende ausreichend große Bewegungsflächen, um sich zu drehen oder zu wenden. Ganz wichtig ist auch die Barrierefreiheit an der Tür. Barrierefreie Türen sind mindestens 90 cm breit und 205 cm hoch. Außerdem müssen sie eine Leibung von 26 cm aufweisen. Sind Schwellen nicht zu vermeiden, dürfen diese maximal 2 cm hoch sein. Wichtig ist auch die Greifhöhe: Türdrücker sollten in einer Höhe von 85 cm über der Oberkante des Fußbodens angebracht sein.

BARRIEREFREIES BADEZIMMER  

Ein Bad benötigt unterschiedliche Produkte, sodass sich seine Nutzenden wohlfühlen. Bad Accessoires werten das Bad nicht nur optisch auf, sondern unterstützen auch bei der Reinigung. Darunter etwa WC-Bürsten, welche unbedingt an der Wand zu platzieren sind. Dies lässt den Raum größer erscheinen und erweitert noch dazu die Bewegungsfläche.

WC-Rollenhalter und WC-Bürstengarnitur in der Farbe Schwarz

 

System 900 von HEWI bietet beispielsweise sehr viele Gestaltungsoptionen, um ein Tiny House behindertengerecht auszustatten. Die Dusche ist mindestens mit einer ebenen Fläche von 120 x 120 cm zu planen. Elemente wie Duschsitze, Haltegriffe oder Stützklappgriffe sind bereits bei der Planung zu berücksichtigen, auch wenn sie noch nicht benötigt werden. So können die Tiny House-BewohnerInnen sie bedarfsgerecht nachrüsten. Weitere Hinweise zur Gestaltung einer barrierefreien Dusche finden Sie auch in unseren Planungstipps.

https://www.hewi.com/de/mag/sanitaerraum-barrierefreie-planungstips-dusche

TINY HOUSE SENIORENGERECHT NAH BEI DER FAMILIE

Laut einer Studie sind 58 Prozent der KundInnen von Tiny House-Herstellern älter als 56 Jahre. Das ist nicht verwunderlich, bieten Tiny Houses für Senioren doch viele Vorteile: Im Gegensatz zu einem Grundstück mit einem großen Haus oder einer großen Wohnung sind Minihäuser viel einfacher sauber und instand zu halten. Außerdem sind Minihäuser günstiger als Einfamilienhäuser. Einmal bezahlt, sparen sich die Menschen die hohen Mietkosten.

Tiny Houses lassen sich problemlos auf einem vorhandenen Grundstück platzieren, um so beispielsweise näher bei der Familie zu wohnen. Die SeniorInnen bleiben selbstständig, während die Kinder nah genug sind, um diese zu unterstützen:

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

TINY HOUSE BARRIEREFREI ALS NACHHALTIGE WOHNFORM DER ZUKUNFT 

Tiny Houses bieten eine nachhaltige und alternative Wohnform, die den Bedürfnissen vieler Menschen entgegenkommt. Insbesondere in urbanen Gebieten mit begrenztem Wohnraum können Tiny Houses eine erschwingliche und praktische Lösung sein. Sie ermöglichen es Menschen, in kleineren, gut gestalteten Räumen zu leben und dabei dennoch Komfort und Funktionalität zu gewährleisten. Diese alternative Wohnform bietet Flexibilität und Mobilität, da Tiny Houses oft auf Rädern gebaut und an verschiedenen Orten platziert werden können. Durch den begrenzten Platz und den Fokus auf effiziente Nutzung von Ressourcen werden Tiny Houses oft aus umweltfreundlichen Materialien gebaut. Außerdem sehnen sich immer mehr Menschen nach einem einfacheren Lebensstil und reduzieren bewusst ihren Besitz und Konsum. Tiny Houses bieten eine Chance, sich von überflüssigem Ballast zu befreien und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

TINY HOUSE BARRIEREFREI – ALLES IST MÖGLICH

Ein Tiny House komplett barrierefrei zu planen, braucht gute Planung. In vielen Fällen reicht dies auch schon vollkommen aus, um beispielsweise im höheren Alter komfortabel zu wohnen. Wollen Sie ein Minihaus für Rollstuhlnutzende gestalten, so sollte dies auf einem festen Grundstück installiert sein. Dann ist es möglich, entsprechende Bewegungsflächen einzuplanen. Ob nun ein größeres oder ein sehr komptaktes Tiny House: HEWI bietet mit seinem umfassenden Produktangebot im Bereich Sanitär die passenden Lösungen. Wie ein Mini Haus barrierefrei aussieht, erfahren Sie in unserer Tiny House-Referenz:

https://www.hewi.com/de/unternehmen/referenzen/tiny-rolli-haus

Foto: fotografische Werkstatt, Katharina Jaeger

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