Demenzbadezimmer

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Orientierungshilfen bei Demenz: Tipps für die Badezimmergestaltung 

Vielen Demenzerkrankten fällt es mit zunehmendem Fortschritt ihrer Erkrankung schwer, sich selbstständig zurechtzufinden. Ebenso schätzen sie Gefahrensituationen möglicherweise falsch ein. Folgender Beitrag bietet wertvolle Tipps, wie Sie ein Bad demenzgerecht ausstatten.  

Es ist verständlich, dass demenzkranke PatientInnen möglichst lange im eigenen Zuhause leben möchten. Die Herausforderung besteht bei Demenzerkrankten vor allem darin, dass sie sich selbst unbewusst Gefahren aussetzen, weil sie Situationen falsch einschätzen. Das Bad bietet dabei ein besonders hohes Sicherheitsrisiko – Stürze im Bad passieren sehr schnell. Probleme mit dem Kreislauf oder ein durch Nässe glatter Fliesenboden sind dafür nur zwei Möglichkeiten. Orientierungshilfen bei Demenz sind daher für den Alltag sehr wichtig. Folgende Tipps unterstützen DemenzpatientInnen und sorgen für mehr Sicherheit im Bad: 

1. Übersichtlichkeit schaffen – das bietet Sicherheit 

Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine eigene Wohnung, ein Haus oder um eine Pflegeeinrichtung handelt: die Übersichtlichkeit ist insbesondere im Bad von hoher Bedeutung. Eine einfache Einrichtung dieses Raumes hilft dabei, sich zu orientieren. Sie sollte daher auf ein Minimum reduziert werden. Demenzkranke sind schnell überfordert. Zu viele Produkte im Bad führen dazu, dass sie sich nicht orientieren können. Als PlanerIn oder ArchitektIn sorgen Sie bestenfalls dafür, dass Produkte im Bad einen festen Platz haben. Dies ist beispielsweise wichtig für Bad-Accessoires. Zahnbürste oder Kamm sollten am gewohnten Ort stehen, da an Demenz erkrankte Menschen sehr viel Zeit mit Suchen verbringen. Routinen unterstützen sie möglichst lange dabei, ihre Selbstständigkeit zu erhalten und an Gewohnheiten festzuhalten. Stolperfallen – etwa durch Badmatten, Kabel oder Türschwellen – sind zu vermeiden, da sie die Gefahr für Stürze erhöhen. Zudem kann es hilfreich sein, Türrahmen oder Türdrücker in einer anderen Farbe zu streichen bzw. auszuwählen, um sie deutlicher erkennbar zu machen. 

2. Orientierungshilfe am Waschtisch durch Signalfarben 

Je weiter die Krankheit voranschreitet, desto mehr kommen Symptome wie Vergesslichkeit oder Sprachstörungen dazu. Klare Strukturen am Waschtisch unterstützen dabei, Orientierungshilfen bei Demenz zu schaffen. Signalfarben helfen dabei, sich zurechtzufinden. So lassen sich Funktionselemente besser erkennen. Besonders gut nehmen Menschen mit Demenz kontrastierende Farben wahr, wie etwa Weiß und Rot sowie Weiß und Schwarz. Ein Waschtisch, dessen Haltegriffe rot gekennzeichnet sind, sorgt für die nötige Sicherheit beim Waschen. Der farbig gestaltete Griff an der Armatur verdeutlicht die Bedienung. 

Demenzablage und Becher
Seifenspender

3. Eine gute Beleuchtung hilft bei der Orientierung im Bad 

Eine gute Umgebung für Menschen mit Demenz erschaffen Sie als PlanerIn oder ArchitektIn, wenn Sie für eine gute, blendfreie Helligkeit im Bad sorgen. Ecken sollten gut ausgeleuchtet sein. Für eine angenehme Allgemeinbeleuchtung im Bad sind Deckenlampen, Einbaustrahler oder Spots sehr gut geeignet. Die empfohlene Lichtstärke liegt im Bad bei 250 bis 300 Lumen pro Quadratmeter. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss, den die Auswahl der Lampen auf die Atmosphäre im Bad hat. Zu berücksichtigen ist, dass Demenzerkrankte prinzipiell mehr Licht benötigen als jüngere Menschen. Sie nehmen kaltweißes Licht besser wahr als warmweißes. 

4. Orientierungsbilder für Demenzkranke 

Orientierungsbilder für Demenzkranke sind sehr wichtig. Sie fungieren als Orientierungshilfe und vermeiden Verwirrung. Wenn möglich, so sollten Sie als PlanerIn oder ArchitektIn daher im Bad Bedienelemente mit deutlichen und gut sichtbaren Symbolen versehen. Eine weitere Hilfe sind Markierungen auf dem Boden, um etwa den Weg zur Toilette oder zur Dusche zu finden. Dafür sind farbige Klebebänder oder selbstklebende Folien hilfreich. Wichtige Gegenstände lassen sich ebenfalls visuell markieren. Bildbeschriftungen dienen als Gedächtnisstütze. Generell empfiehlt es sich, auf Spiegelungen in Sanitärprodukten zu verzichten. Wählen Sie daher bevorzugt matte Oberflächen, die in einem Bad für Menschen mit einer Demenzerkrankung nützlicher sind. Zudem sind Bilder und Fotos von vertrauten Personen ebenfalls hilfreich, um die Orientierung im Bad zu erleichtern und der Person ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit zu vermitteln.  

Orientierungshilfen bei Demenz: Darauf kommt es bei der Badplanung an 

Manchmal ist weniger mehr – das gilt insbesondere für die Badplanung für eine Person, die an Demenz erkrankt ist. Das Wichtigste ist, für Sicherheit im Bad zu sorgen und mit den entsprechenden Produkten und Hinweisen, etwa in Form von Beschriftungen, den Alltag des Erkrankten zu unterstützen. Kontrastreiche Farben helfen dabei, dass sich Menschen besser zurechtfinden und sich ihre Selbstständigkeit möglichst lange erhalten. 

Wir unterstützen Sie bei der Planung 

Sie benötigen Hilfe bei der demenzgerechten Badplanung? Unser HEWI Planungsservice für ArchitektInnen und PlanerInnen unterstützt Sie gerne. Kontaktieren Sie uns. 

 

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