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Barrierefreies WC – die wichtigsten Planungstipps
Vorschriften, Mindestgröße von Bewegungsflächen, verschiedene WC-Modelle und Hilfsmittel – Sie wollen Sanitärräume für Ihre KundInnen barrierefrei umbauen oder planen? Wir geben Ihnen mit unserer Reihe “Planungstipps für barrierefreie Sanitärräume” hilfreiche Tipps für Dusche, Waschtisch und WC.
Bei der Planung barrierefreier WCs in öffentlichen Gebäuden gibt es einige rechtliche Anforderungen zu beachten. Damit Sie bei all den Vorschriften nicht den Überblick verlieren, haben wir Ihnen die wichtigsten Planungstipps für barrierefreie WCs zusammengestellt.
BARRIEREFREIES WC MASSE UND AUSSTATTUNG
Damit auch RollstuhlfahrerInnen eine behindertengerechte Toilette nutzen können, gilt es einiges zu beachten:
- Größe und Tiefe
- Sitzfläche und Höhe
- Rückenstütze
- Stützklappgriffe
- WC-Papierhalter
Das WC-Becken sollte eine ausreichende Tiefe von 70 cm aufweisen. Hierdurch ist eine seitliche Anfahrt mit dem Rollstuhl gewährleistet. Die Sitzflächen sollten dazu auf einer Höhe nebeneinanderliegen, sodass ein Transfer vom Rollstuhl auf das WC möglich ist. Das WC sollte außerdem mit einer Rückenstütze ausgestattet werden, die zusätzlich Entlastung und Sicherheit gibt. Außerdem empfehlen sich Stützklappgriffe neben dem WC, die mehr Selbstständigkeit ermöglichen und für zusätzliche Stabilität sorgen.
Tipp: Eine ergonomisch gestaltete, flächige Griffebene der Stützklappgriffe ermöglicht sicheren Halt. Aufgrund ihrer Maße lassen sich HEWI Stützklappgriffe optimal greifen, sodass man sich leicht daran abstützen beziehungsweise hochziehen kann. Sie können durch Komfortelemente ergänzt werden, wie beispielsweise einen Aufrüstsatz für einen WC-Papierhalter.
Der Stützklappgriff Duo verfügt zusätzlich über eine zweite Griffebene und ermöglicht hierdurch optimale Unterstützung beim seitlichen Eindrehen auf das WC. Zudem bietet eine große Auswahl an Materialien und Designs zahlreiche Gestaltungsoptionen, sodass der Stützklappgriff immer passend zu den Sanitär-Accessoires von Ihnen ausgewählt werden kann.
BARRIEREFREIES WC DIN
Um die Planung barrierefreier Toilettenräume optimal zu unterstützen, ist die Berücksichtigung der DIN 18040-1 und 2 Normen unerlässlich. Diese legen detaillierte Anforderungen an die Gestaltung fest, um sicherzustellen, dass Toiletten für Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugänglich sind. Von zentraler Bedeutung sind die Vorgaben zu:
- der Mindestgröße von Bewegungsflächen
- der erforderlichen Höhe
- der technischen Ausstattung von WC-Becken
- Türbreiten
Durch die Einhaltung dieser Vorschriften wird ein wichtiger Beitrag zur Inklusion und Selbstständigkeit im Alltag geleistet. Welche genau das sind, haben wir im Folgenden für Sie aufbereitet.
Barrierefreies WC GRUNDRISS – EINE MONTAGEEMPFEHLUNG
Hier finden Sie eine Übersicht mit Planungsempfehlungen nach Norm. Sie können für Deutschland, Österreich und die Schweiz filtern.
Alle Informationen finden Sie zusammengefasst in unserer praktischen Planungshilfe.
Montageempfehlungen
DIN 18040 TEIL 1
Öffentlich
DIN 18040 TEIL 2
Wohnungen Rollstuhlnutzung
DIN 18040 TEIL 2
Wohnungen
Sitzhöhe
- 46 - 48 cm inkl. Sitz
- 46 - 48 cm inkl. Sitz
- individuell
WC-Tiefe
- Ausladung mind. 70 cm
- Ausladung mind. 70 cm
- individuell
Rückenstütze
- 55 cm hinter der Vorderkante des WCs
- WC-Deckel ist als alleinige Rückenstütze ungeeignet
- 55 cm hinter der Vorderkante des WCs
- WC-Deckel ist als alleinige Rückenstütze ungeeignet
seitliche Bewegungsfläche
seitlicher Abstand WC-Wand
- Tiefe 70 cm und 90 cm Breite links und rechts
- Tiefe 70 cm und 90 cm Breite links oder rechts
- Mind. 20 cm zur Wand
Bewegungsfläche vor WC
- 150 x 150 cm
- 150 x 150 cm
- 120 x 120 cm
Stützklappgriffe
- links und rechts
- Oberkante Stützklappgriff 28 cm über Sitzhöhe
- Stützklappgriff mind. 15 cm über WC hinausragend
- lichter Abstand zwischen den Griffen 65 - 70 cm
- Belastbarkeit: Punktlast von 1 kN am vorderen Griffende
- links und rechts
- Oberkante Stützklappgriff 28 cm über Sitzhöhe
- Stützklappgriff mind. 15 cm über WC hinausragend
- lichter Abstand zw. den Griffen 65 - 70 cm
- Belastbarkeit: Punktlast von 1 kN am vorderen Griffende
- müssen nachrüstbar sein
Papierrollenhalter
- ohne Veränderung der Sitzposition erreichbar
- ohne Veränderung der Sitzposition erreichbar
- individuell
WC-Spülung
- vom Sitzenden mit Hand oder Arm ohne Veränderung der Sitzposition bedienbar
- vom Sitzenden mit Hand oder Arm ohne Veränderung der Sitzposition bedienbar
- individuell
Abfallbehälter
- optional: Abfallbehälter mit einer Hand zu bedienen, dicht- und selbstschließend
Notrufanlage
- in der Nähe des WCs anzubringen
- vom WC aus sitzend und auf dem Boden liegend erreichbar
- visuell kontrastierend gestaltet, taktil erfassbar und auffindbar
Montageempfehlungen
ÖNORM B1600
Raumgröße
- einseitig anfahrbares WC: mind. 165 x 215 cm
- universell anfahrbares WC: mind. 220 x 215 cm
Sitzhöhe
- 46 - 48 cm
WC-Tiefe
- Ausladung mind. 65 cm
Transfermöglichkeiten
- versch. Anfahrmöglichkeiten mit dem Rollstuhl seitl., frontal, rechtwinklig müssen möglich sein
seitliche Bewegungsfläche
- einseitig anfahrbar 90 cm
- universell anfahrbar beidseitig 90 cm
Bewegungsfläche vor WC
- 120 cm vor dem WC
- Durchmesser 150cm im WC-Raum
- wobei die Unterfahrbarkeit des Handwaschbeckens bis 20 cm Tiefe miteinbezogen werden kann
Abstand zur Wand
- Wand - Mitte WC 45 - 50 cm
Montagehöhe Stützklappgriffe und Haltegriffe
- einreihig Oberkante mind. 75 cm
- zweireihig max. Oberkante 85 cm
- Griffe 15-25 cm über Vorderkante des WC hinausragend
- horizont. Abstand zw. den Griffen 65 - 75 cm
- bei einseitig anfahrbarem WC Winkelgriff an der Wand mit senkr. Länge min. bis H=150 cm, waager. Mind. 50 cm
Rückenstütze
- 60 - 75 cm über OK Fußboden
- ab einer Sitztiefe von mehr als 55 cm ist eine Rückenstütze erforderlich
Griffform
- Durchmesser 3 - 4 cm, sinngemäß auch für ovale Querschnitte
Papierrollenhalter
- links und rechts am Haltegriff im Greifbereich des Sitzenden
Belastbarkeit
- Unterkonstruktion in Verbindung mit Befestigungen belastbar für mind. 1,0 KN am Griffende
Montageempfehlungen
SIA 500 ÖFFENTLICHE WC-ANLAGEN
Sitzhöhe
- 46 cm im öffentlichen Bereich
WC-Tiefe
- Ausladung mind. 65 cm
Rückenstütze
- Rückenstütze 15 - 20 cm ab Rückwand bei WC mit UP-Spülung
Transfer vom Rollstuhl aufs WC
- versch. Transferarten müssen mögl. sein
Abstand zur Wand
- Wand - Mitte WC 45 cm
Montagehehöhe Stützklappgriffe und Haltegriffe
- 70 - 75 cm
- Winkelgriff wandseitig, 20 - 25 cm über Vorderkante des WC hinausragend
- Winkelgriff an der Wand mit senkr. Länge min. bis H=170 cm, waag. min. 50 cm
- Stützklappgriff ca. 10 cm über WC hinausragend
- Stützklappgriff auf der Außenseite
- Mitte WC - Mitte Klappgriff 35 cm
Papierrollenhalter
- unter horizontalem Haltegriff angeordnet
Hygienebox
- unter horizontalem Haltegriff angeordnet
Ausstattungsgegenstände
- Handtuchspender, etc. Bedienhöhe max. 110 cm
HILFSMITTEL FÜR WC
Für die professionelle Pflege bieten sich die Accessoires aus dem HEWI LifeSystem an. Sie sind besonders benutzerfreundlich – gerade für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die WC-Bürstengarnitur verfügt über einen verlängerten, ergonomisch geformten Griff und ist hierdurch einfacher zu greifen. Die konische Form des WC-Bürstentopfs ermöglicht die automatische Zentrierung der WC-Bürste. Die Hygiene wird durch ein Innenreservoir für Desinfektionsmittel erhöht. Der Bürstenkopf ist schnell und einfach auszutauschen.
Das Produktsortiment von HEWI für den WC-Bereich umfasst Papierrollenhalter, WC-Bürstengarnituren und Abfallbehälter in verschiedenen Farben und Größen, sodass sie sowohl in öffentlichen, als auch in privaten Räumen eingesetzt werden können.
Aufgrund der antimikrobiellen Wirkung der HEWI active+ Produkte wird die Anzahl der Keime auf der Produktoberfläche deutlich gesenkt. Hierdurch verringert sich das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern erheblich und die Hygiene wird effektiv unterstützt. Der HEWI active+ Abfallbehälter mit Klappdeckel und zylindrischer Form ist von der Wand abnehmbar und kann durch leichten Druck mit dem Knie gegen den Behälter geöffnet werden. So verhindert er die Berührung mit der Hand und Übertragungswege werden gestoppt.
BARRIEREFREIE WC ZUGANG
Der Zugang und die Ausschilderung barrierefreier Toiletten sind entscheidend für deren Nutzbarkeit. Eine klare, gut sichtbare Kennzeichnung, die auch international verständliche Symbole für Barrierefreiheit umfasst, erleichtert die Orientierung. Zudem sollte der Weg zur Toilette selbst frei von Barrieren sein, um sicherzustellen, dass alle Nutzenden, unabhängig von ihren physischen Fähigkeiten, Zugang finden. Dies schließt auch die Berücksichtigung von visuellen und taktilen Leitsystemen für sehbehinderte und blinde Menschen mit ein, um eine umfassende Zugänglichkeit zu gewährleisten.
Haben Sie Fragen?
Sie benötigen weitere Informationen zur Planung und Ausstattung eines barrierefreien Sanitärraums? Nutzen Sie unseren persönlichen Planungsservice. Wir beraten Sie zu allen Fragen rund um die Norm oder stellen Ihnen kostenlos Ausstattungsvorschläge für Ihr Bauvorhaben zur Verfügung.